Am 15. Mai 2025 erschienen:
Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel
Limmat Verlag Zürich 2025, 318 Seiten, Hardcover
Der historische Roman führt mitten hinein in die Wirren der Reformation, die in Zürich eine viel radikalere Entwicklung nahm als anderswo. Ereignisse und Figuren sind authentisch. Fiktion füllt nur die Lücken der Überlieferung.
Conrad Grebel war der Sohn des reichen und mächtigen Zürcher Ratsherrn und Eisengroßhändlers Junker Jakob Grebel. Der Vater wollte ihn unbedingt ins Bürgermeisteramt bringen. Er aber entzog sich diesem Druck.
Einer leichten Sprechhemmung aus der Kindheit wegen kann er sich anfänglich nur im Schreiben frei ausdrücken und lässt sich während des Studiums in Wien und Paris in gefährliche Fechtkämpfe verwickeln.
Zurück in Zürich verliebt er sich in die angehende Nonne Barbara, genannt Bärbel. Seine Schwester überbringt die Liebesbriefe ins Kloster. Sie ist die Erzählerin des Romans: "Die Liebe bringt in uns eine plötzliche Veränderung, auch in dem was wir über uns selber wissen. Dieser Wandel vollzog sich bei Conrad in der quälendsten Gestalt: wenn die Erfüllung unerreichbar scheint."
Nach schwerem Entschluss tritt die Novizin aus dem Kloster aus. Die zwei Liebenden brennen nach Basel durch.
Der Tod des jüngeren Bruders Conrads aber erzwingt ihre Rückkehr. Nun aber wächst Conrad Grebels Widerstand erst recht.
Gegen den Willen der Eltern heiraten Bärbel und er.
Mit seinem Freund Manz und anderen versteht Conrad die Reformation als Umgestaltung im Zusammenleben der Menschen insgesamt.
Während der Bauernaufstände 1525 zieht er predigend über die Lande. Nach einer Verhaftung gelingt ein spektakulärer Ausbruch aus dem Gefängnisturm.
Vom Staat gejagt, steckt er sich 1526 an der Pest an und stirbt in Maienfeld, im Bündner Rheintal, wo seine Schwester unterdessen in zweiter Ehe ansässig ist.
Conrads Schwester erzählt den Roman vom Ende her:
"Aus Liebe und Zuneigung möchte ich ihn zwar verteidigen, aber fände ich nicht genauso Worte der Nachsicht für seine machtvolleren Gegenspieler, wenn ich diese ebenso gut und von klein auf gekannt hätte wie ihn?"
Erläuterungen und Zitat-Nachweise (nachfolgenden Link anklicken):
Zur PDF-Datei mit den Anmerkungen zum Roman und den Quellenbelegen
Digitales Besprechungs-Exemplar von "Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel" erhältlich auf NetGalley - eine Plattform für Presse, digitale Medien und Buchhandel.
Druckfehler: Nach einem ungeschrienenen Gesetz gibt es sie immer - trotz aller Wachsamkeit ... Bei der Lesung in Oberstammheim/ZH fand ich den ersten (bitte in Ihrem Exemplar von Hand korrigieren!): Auf Seite 197 muss es beim Zürcher Bildersturm selbstverständlich 1524 heißen, nicht fälschlich 1523.
Blick über die Limmat und den See. In der linken Bildhälfte das alte Rathaus sowie das Großmünster, das zur Zeit der Reformation noch spitze Türme hat. |
Das Zürcher Oetenbachkloster, wo Conrad Grebel auf die Novizin trifft.
(Quelle: Heinrich Thomann, Abschrift von Bullingers Reformationschronik, 1605; Zentralbibliothek Zürich) |
Pressestimmen/elektronische Medien
"Zürich NEUerschienen" (Zentralbibliothek Zürich), Mai 2025
"Im Roman 'Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel' wird die Zeit der Reformation lebendig. (...) Peter Kamber lässt Barbara Grebel das Schicksal ihres Bruders Conrad erzählen. In den bewegten 1520er Jahren will der junge Mann nicht in die Fußstapfen seines erfolgreichen Vaters treten. (...) Angesichts der Quellenbelege, die der Autor auf seiner Website zur Verfügung stellt, glaubt man ihm gern, dass alle Figuren und Ereignisse authentisch sind. Mit einem ruhigen Erzählton verweilt er lange genug bei ihnen, um die Zeit wiederaufleben zu lassen, aber ohne auszuufern."
"reformiert", Nr. 5/Mai 2025 (iib)
"Lieben, Leben und Leiden zur Reformationszeit. In seinem neuen Roman liefert Peter Kamber ein lebendiges Bild des größten Umbruchs der Zürcher Geschichte vor 500 Jahren: die Reformation. Er schildert die Liebes- und Leidensgeschichte von Conrad Grebel und seiner Familie. Im Verlauf der Geschichte wird Grebel die Täuferbewegung mitbegründen."
"Der Bund" (Bern)/Berner Oberländer/Thuner Tagblatt, 26. Juni 2025 (Alexander Sury)
"(...) Als religiöser Fanatismus die Schweiz im Griff hatte. Peter Kamber hat 12 Jahre an einer Trilogie (...) geschrieben. Jetzt erscheint der erste Teil - und offenbart Abgründe.
(...) eine große Trilogie (...), deren erster Teil, der Roman 'Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel" während der Reformation spielt und soeben erschienen ist. (...) Sein Protagonist stammt aus einer mächtigen Zürcher Familie. Er engagiert sich zunächst aufseiten des Reformators Ulrich Zwingli, überholt ihn dann radikalpazifistisch und wird zu einem Gegenspieler, der sich für die Freiheit des Gewissens und die Trennung von Kirche und Staat ausspricht. Im Jahre 1525 ist Grebel einer der Mitbegründer der Täuferbewegung. Während der Bauernaufstände zieht er als Täuferprediger über die Lande. Später wird er verhaftet und stirbt erst 28-jährig an den Folgen der Pest.
Die beiden anderen Romane der Trilogie über den Hexenwahn im Alten Bern und die Verfolgung von Juden als 'Brunnenvergifter' in Zeiten der Pest im 14. Jahrhundert sind abgeschlossen, aber noch unveröffentlicht.
Der Historiker und Autor (...) ist ein Forscher mit langem Atem. Das Projekt einer Trilogie hat ihn 12 Jahre beschäftigt, wobei die Anfänge noch viel weiter zurückreichen (...).
Was versteht Peter Kamber unter Fundamentalismus? 'Es ist die Versuchung, zu glauben, im Besitz der Wahrheit zu sein - einer Wahrheit, welche die Verfolgung anderer, sogenannt ungläubiger Menschen, legitimiert. (...).'
Für seinen Hexenroman hat Kamber Berner Ratsmanuale über einen Zeitraum von hundert Jahren studiert - eine unglaublich aufwändige Archivarbeit. 'Es war wie eine Zeitung, die tagtäglich über Entscheide der Berner Regierung berichtete, unter anderem eben auch über die Hexenprozesse.'
(...)
In den beiden noch unveröffentlichten Romanen der Trilogie spielt das Schloss Chillon am Genfersee eine wichtige Rolle - als Ort, wo im 17. Jahrhundert der Hexerei Verdächtige gefoltert wurden und dreihundert Jahre früher der Brunnenvergiftung verdächtigte Juden Folterqualen erleiden mussten. Der letzte Roman der Trilogie (...) schildert den Ausbruch der Pest in den Hafenstädten des Mittelmeers Mitte des 14. Jahrhunderts und die Judenverfolgungen im Vorfeld der heranrückenden Pest. (...).
In den Hafenstädten des Mittelmeers sei es den Leuten sonnenklar gewesen, 'dass die Pest mit den Schiffen nach Europa gelangt war'. Je weiter die Pest jedoch auf dem Landweg nach Norden vorgedrungen sei, desto mehr habe sich das Wissen von der Ansteckung aufgelöst und sei Verschwörungserzählungen gewichen. Kamber erkennt darin auch gewisse Parallelen zur Gegenwart (...).
(...) Seine Trilogie belegt jedenfalls eindrücklich, wie fest der Fundamentalismus Europa einst im Griff hatte. (...)."
[Hinweis] Tagblatt der Stadt Zürich, 23. Juli 2025 ("Lesestoff", JS [Jan Strobel]):
"(...) Dem Zürcher Schriftsteller und Autor Peter Kamber ist mit diesem Roman ein packend erzähltes Bild des größten Umbruchs der Zürcher Geschichte gelungen."
[Besprechung] Tagblatt der Stadt Zürich, 6. August 2025 (BEL [Isabella Seemann]):
"Roman. Zürich um 1520: Die wahre Geschichte eines Zwingli-Anhängers, der zum Dissidenten wird - dramatisch erzählt, historisch fundiert. Ein junger Mann brennt mit einer Novizin durch, tauft Erwachsene, flieht vor Zwinglis Häschern und stirbt mit 28 an der Pest - kein fiktiver Plot, sondern Zürcher Geschichte. Peter Kamber legt mit 'Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel' den ersten Band einer Trilogie über religiösen Fanatismus vor. Im Zürich der 1520er-Jahre wird der Ratsherrensohn Conrad Grebel vom glühenden Anhänger der Reformation zum gefährlichen Abweichler. Aus Sicht seiner Schwester Barbara entfaltet sich ein Panorama aus Liebe, Verrat und religiösem Furor. Grebel gründet die radikalpazifistische Täuferbewegung, während Zürich mit Tanzverboten, Kleiderordnungen und Todesurteilen überzogen wird. Kamber, Reformationshistoriker und stilistisch versierter Erzähler, verwebt akribische Recherche mit szenischer Wucht - ein historischer Roman, der wie ein Politthriller gelesen werden kann. Unterhaltsam und dabei noch lehrreich."
WOZ - Wochenzeitung (Zürich), Nr. 34, 21. August 2025 (Daniel Hackbarth):
"(...)
An die Kämpfe der Täufer:innen erinnert Peter Kamber mit seinem neuen Roman 'Die himmlischen Versuchungen des Conrad Grebel'. (...) schildert darin den filmreifen Lebensweg (...). (...) 'Himmlisch sollte die Ordnung sein, schon unter Lebenden. Im Hier und Jetzt, nicht erst in einem Danach und Später', heißt es einmal im Roman. (...)
Kambers historischer Heimatroman rückt nicht nur die gern mal übersehene Radikalreformation in den Fokus, er liest sich zudem packend - und kommt dabei glücklicherweise ohne sprachliche Manierismen aus. (...)."
"reformiert.lokal" (reformierte Kirche Zell/Kanton Zürich), 29. August 2025 (Renate Schlaginhaufen):
"Interessieren Sie sich auch für historische Romane? (...) Mit diesem (...) tauchen wir auf lebendige Weise in das Leben vom frühen 16. Jahrhundert ein. Alle wichtigen Personen dieser Zeit, Zwingli, Vadian, Felix Manz, Andreas Karlstadt und Thomas Müntzer haben ihren Platz (...). Für alle, die den Zwingli-Film gesehen haben, ist dieses Buch (...) eine ausgezeichnete Ergänzung."
"Regio" [erscheint vierzehntäglich im Bezirk Hinwil, einem der Brennpunkte der Zürcher Bauernaufstände 1525], 18. September 2025:
"(...) Peter Kamber nimmt (...) mit auf eine literarische Reise in eine Zeit, in der neue Ideen und alte Strukturen aufeinanderprallten. Sein Roman beleuchtet (...) auch die inneren Konflikte der Menschen (...)."
Zuschriften von Leserinnen und Lesern
Th.M. (12.6.2025): "Interessante Vergleiche mit heutigen Glaubenskriegen drängen sich geradezu auf."
C.K. (14.7.2025): "Sehr lebendig, klar, schnörkellos und mit einem echten 'Drive', der meines Erachtens zum Inhalt und zur Zeit des Geschehens bestens passt."
P.G. (17.7.2025): "(...) mit viel Lesevergnügen verschlungen."
R.B. (2.8.2025): "Es war spannend, in die Zeit von Zwingli einzutauchen. Allerdings recht brutal, wie da miteinander umgegangen wurde."
St.S. (10.8.2025): "Was ich zudem sehr schön finde: es ist ein Buch über Bücher (oh nein, denkt man gleich am Anfang, die werden doch nicht ... und dann passiert's doch [...]) (...)."
J.R. (21.8.2025): "(...) am Schluss wird es immer spannender, schneller und aufregender[.] [W]as damals alles los war! Sehr toll beschrieben!"
Lesereise (Planung läuft):
17. Mai 2025: Täuferhöhle, Zürcher Oberland - Vorpremiere im Rahmen einer Exkursion der Zeitschrift "Neue Wege" mit Matthias Hui
21. Mai 2025: Buchvernissage in der "Helferei" beim Grossmünster, Zürich
2. Juli 2025, 19.30 Uhr: Lesung in der Buchhandlung Bellini, Stäfa/Kt. Zürich
20. August 2025, 19.30 Uhr: Lesung und Gespräch in der Buchhandlung Sax (Saxbooks), Frauenfeld/TG (veranstaltet von "tecum" - Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau der Evang. Landeskirche Thurgau)
21. August 2025, 19 Uhr: Lesung und Gespräch in der Aula des Alters- und Pflegezentrums Stammertal, Oberstammheim/ZH
23. August 2025, 16 Uhr: Lesung mit Musik am Gartenfest in Berlin-Spandau bei Anne Belz, Tannenweg 6, 13587 Berlin
22. September 2025, 19 Uhr: Lesung in Rüti/ZH (im Amtshaus Rüti)
23. September 2025, 19 Uhr: Lesung in Wetzikon/ZH (Ortsarchiv, Farbstr. 3)
24. September 2025, 19 Uhr: Lesung in Embrach/ZH (Reformiertes Gemeindehaus)
3. November 2025, 16 Uhr: Einladung bei einer 8-kopfigen Lesegruppe in Rorschach/Kanton St. Gallen
25. November 2025: Universität Zürich - Lesung und Diskussion, moderiert von Prof. Tobias Jammerthal
Zusatzinformationen
- Gesamtbild der Zeit: Die Eidgenossenschaft stand 1524/25 vor der Selbstzerstörung